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Freitag, 6. Januar 2012

Bereits die Mutter/Kindbeziehung beeinflusst das spätere Gewicht

Ein Artikel von shape.de (Monika Fojcik)


Je enger die Mutter-Kind-Beziehung im Kleinkindalter, desto geringer die Wahrscheinlich für Übergewicht: Das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Wir stellen die Untersuchung vor.
Unsere Kids kämpfen bekanntlich mit den Pfunden und wer hat eigentlich Schuld? Jedes fünfte Kind in Deutschland ist laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu dick. Als Grund für den übergewichtigen Nachwuchs wird meist mangelnde Bewegung genannt, doch die Ursachen sind in Wahrheit um einiges vielschichtiger. Einen weiteren wichtigen Anhaltspunkt hat eine im Dezember 2011 veröffentlichte Studie der Ohio State Universität belegt. Auch das Mutter-Kind-Verhältnis kann für das spätere Gewicht des Sprösslings sehr entscheidet sein.

Die Wissenschaftler um Studienleiterin Sarah Anderson begleiteten 977 Kinder mit dem Geburtsjahr 1991 über Jahre hinweg. Im Alter von 15, 24 und 36 Monaten wurden die Kinder beim Spielen mit ihren Müttern beobachtet. Dabei achteten die Forscher besonders darauf, inwieweit die Kinder von ihren Müttern unterstützt wurden und ob diese den Willen ihrer Kleinen respektierten, oder eher bevormundend und ablehnend reagierten. Die Wissenschaftler bewerteten das Verhältnis jeweils mit Punktesystem von eins bis sechs. Je mehr Punkte das Testpaar erhalten hat, desto schlechter war das Verhältnis.

   Hohes Gewicht beginnt im Kleinkindalter

Als die Kinder 15 Jahren alt waren, prüften die Forscher den Body-Mass-Index der Testpersonen und entdeckten auf diese Weise einen Zusammenhang zwischen Mutter-Kind-Verhältnis und Übergewicht. Das Ergebnis: Von den Teenagern, deren Mutter-Kind-Beziehung mit drei bis sechs Punkten als schlecht eingestuft wurde, waren in der Pubertät 26,1 Prozent übergewichtig. Wurde das Verhältnis im Kleinkindalter mit keinem Negativpunkt als besonders gut bewertet, hatten nur 13 Prozent der Probanden mit überschüssigen Pfunden zu kämpfen.
Doch woran liegt das? Die Ursache für dieses Ergebnis sehen die Forscher in einer Funktion des Gehirns, dem limbischen System. Dieser Bereich ist für die Stressantwort des Körpers, das Hunger- und Durstgefühl sowie den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. „Durch einfühlsame Erziehung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind starke Bindungssicherheit und eine gesunde Stressantwort entwickelt“, so die Studienleiterin Sarah Anderson.

  Stress kann das Gewicht erhöhen

Das beeinflusst wiederum, ob die Kinder ausreichend schlafen können und ob sie später bei Stress zu Snacks greifen. Zu wenig Schlaf und ungesundes Snacken sind schließlich zwei Hauptursachen für Übergewicht.
Die Studie soll allerdings keinesfalls eine Kritik an den Eltern sein. Die Forscher wollen mit den Ergebnissen darauf hinweisen, wie wichtig eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung schon im Kleinkindalter ist und welchen Einfluss sie auf emotionales Essen bei der Entwicklung hat. Zusammen mit Tipps zu Ernährung und Bewegung können Eltern mit einer großen Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass ihre Kinder später ganz ohne Diät gesund und fit bleiben.

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